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In der Nähe des kleinen Ortes Mandor bei Jodhpur in Nordindien leben die Menschen vom Stein. Die Arbeit im Steinbruch ist körperlich extrem belastend und vor allem gesundheitsschädlich: Neben schweren Unfällen und Verletzungen leiden die meisten vor allem an Silikose, der Steinstaublunge. Die Lebenserwartung ist niedrig, der Lohn gering. Die meisten Steinbrüche der Gegend werden unter ausbeuterischen Bedingungen betrieben. Oft ist die Arbeit an sieben Tagen in der Woche, vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang, unter den Bedingungen der Schuldknechtschaft nichts anderes als moderne Sklavenarbeit.
Auch Kinder werden zur Arbeit im Steinbruch angehalten oder gezwungen. Sie begleiten ihre Eltern an den gefährlichen Arbeitsplatz, anstatt die Schule zu besuchen. Kinderarbeit ist in Steinbrüchen keine Seltenheit; sie hilft, im ausbeuterischen Steingeschäft die Preise noch weiter zu drücken. Denn billiger Naturstein ist weltweit sehr gefragt. Viele Händler beziehen ihr Material aus nordindischen Steinbrüchen. Davon profitieren nicht die Menschen vor Ort, sondern die Zwischen- und Großhändler und nicht zuletzt wir: deutsche Firmen, deutsche Kommunen und deutsche Käufer.
Für die Kinder gilt: Raus aus dem Steinbruch, rein in die Schule!
Unter Mithilfe von MISEREOR und XertifiX und einer regionalen Bürgerinitiative hat sich inzwischen in Mandor einiges getan. Die neue Schule in Mandor, die von den Spenden der KKS getragen wird, ermöglicht derzeit etwa sechzig Jungen und Mädchen eine dreijährige ganztägige Schulbildung. Die Schule ist in ein umfangreiches Konzept zur Dorfentwicklung eingebettet, das schon erste Früchte getragen hat: Auch die Eltern werden über den Stellenwert von Bildung aufgeklärt und können in der Abendschule selbst Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Um das zu ermöglichen, sind die Schullehrer zugleich als Sozialarbeiter beschäftigt. Die Frauen schließen sich zu einer Handwerkskooperative zusammen, Alphabetisierung und Gesundheitsvorsorge kommen in den Ort.